FAQs 2

Röntgenbilder - muss das wirklich sein?

Röntgenbilder von den Zähnen und vom Kiefers sind auch für Kinder sinnvoll und wichtig. Der Zahnarzt wird keine Röntgenbilder für Ihr Kind verordnen, wenn es nicht für eine eindeutige Diagnosestellung wichtig ist.

Um die Zahnentwicklung Ihres Kindes beurteilen zu können und um festzustellen, ob alle bleibenden Zähne angelegt sind, ist eine Übersichtsaufnahme vom Kiefer nötig. (auch OPG oder Panorama-Aufnahme genannt). Karies kann oft besser durch kleine Einzelaufnahmen, z.B. Bissflügelaufnahmen dargestellt werden.

Wenn im Mund bei Ihrem Kind schon Karies festgestellt wird, ist es wichtig genau zu diagnostizieren, wie tief die Karies ist. Kinder haben oft keine Schmerzen, auch wenn die Karies schon tief bis in den Nerven vorgedrungen ist. Für die weitere Behandlungsplanung ist es sehr wichtig, zu wissen, ob z.B. eine Nervbehandlung vorgenommen werden muss, oder ob die Karies schon den Zahn von innen ausgehöhlt hat. Kinder im Alter von 4 bis 10 Jahren sind sehr anfällig für Kontaktpunktkaries. Diese versteckte Form von Karies kann vom Zahnarzt im Mund oft nicht entdeckt werden, da diese Flächen der Zähne nicht einzusehen sind.

Auf dem Röntgenbild kann auch initiale Karies zwischen den Zähnen festgestellt werden! Daher ist es wichtig, Röntgenbilder von den Zahnzwischenräumen bei Kindern zu machen, um Karies an den Kontaktpunkten der Zähne festzustellen, bevor es zu einem großen Loch und Zahnschmerzen kommt!

Kein Amalgam - aber welches Füllungsmaterial soll nun verwendet werden?

International wird empfohlen Kindern bis zum 14 Lebensjahr keine Amalgamfüllungen zu machen. Als Alternative bietet die Industrie eine Reihe von Kunststoffen an, die für das Milchgebiß besonders geeignet sind. Feuchtigkeit am Zahn verhindert bei Kindern manchmal die optimale Verbindung von Kunststoff und Zahn. Sollte bei Ihrem Kind einen Füllung ausfallen, suchen Sie bitte raschest Ihren Zahnarzt auf, damit er diese erneuern kann.

 

Warum soll man Milchzähne überhaupt behandeln und nicht herausziehen - die fallen doch eh bald aus...?

Karies an Milchzähnen kann starke Zahnschmerzen verursachen!

Zahnschmerzen können Ihr Kind sehr krank machen. Der Nerv von kariösen Zähnen kann sich entzünden oder absterben. Tote Zähne sind eine Infektionsquelle und können die allgemeine Gesundheit beeinträchtigen. Sie müssen deshalb in vielen Fällen gezogen werden. Die Milch-Backenzähne fallen entgegen dem Glauben mancher Eltern erst zwischen 9 und 11 ½ aus, und sollten daher so lange wie möglich erhalten werden, damit es nicht zu einem Platzverlust oder jahrelanger "Zahnlosigkeit" kommt. Wenn Milchzähne entzündet sind oder frühzeitig gezogen werden müssen, können bei Ihrem Kind folgende Probleme auftreten:

  • Gestörte Essgewohnheiten
  • Sprachprobleme
  • Zahnstellungsfehler ("schiefe Zähne")
  • Karies an bleibenden Zähnen
  • Gelb oder braun bleibende Zähne

 

Ist Karies an Milchzähnen wirklich so ernst?

Eindeutig JA!

Versiegelungen?

Manche Zähne haben sehr tiefe Fissuren (Furchen auf der Kaufläche). Tiefe und sehr enge Furchen sind schwer bis gar nicht mit einer Zahnbürste zu reinigen. Bei den regelmäßigen Kontrollen, wird Ihr Zahnarzt sich solche Furchen genau anschauen. Sollte ein hohes Kariesrisiko vorhanden sein, oder sich bereits initiale Karies gebildet haben, wird er diese Furchen nach entsprechender Reinigung mit einem speziellen Kunststoff auffüllen (versiegeln), damit Kariesbildung verhindert wird.

 

Speicheltestdiagnostik - Damit Ihr Kind kariesfrei und gesund im Mund bleibt!

Liebe Eltern! Durch regelmäßige Vorbeugemaßnahmen schützen Sie Ihr Kind! Der Speicheltest gibt Aufschluss darüber, ob unsere jungen Patienten Karies und/oder Parodontose gefährdet sind. Er sollte insbesondere durchgeführt werden:

bei kariesgefährdeten Eltern 1 Jahr nach umfangreicher Zahnsanierung bei Zahnregulierung mit festsitzender Apparatur bei Auftreten von Säureschäden wenn sich jährlich mehr als eine Karies neu entwickelt

 

Wichtige Speichelfunktionen:

natürlicher Reinigungseffekt antibakterieller Schutz Neutralisieren von Säuren Regeneration der Zahnhartsubstanz

 

Aussagekräftige Diagnostik:

Bestimmung der Speichelmenge

- Je mehr Speichel, desto höher der Schutz für die Zähne!

 

Stärke der Säureneutralisierung

- Je stärker die Säureneutralisierung durch den Speichel, desto weniger Karies!

 

Einschätzung des bakteriellen Kariesrisikos:

...durch Laktobazillentest: Viele Laktobazillen bedeuten hohen Zuckerkonsum!

...durch Streptokokkus mutans Test: Karies ist eine Infektionskrankheit durch Streptokokkus mutans Bakterien!

 

Mögliche Therapiemaßnahmen nach Testauswertung:

Steigerung der natürlichen Abwehr, Reduzierung schädlicher Einflüsse, Verminderung krankhafter Bakterien, Planung professioneller vorbeugender Maßnahmen