FAQs 1
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In welchem Alter soll ich mit dem Zähneputzen anfangen?
Diese Frage ist ganz einfach zu beantworten: Sobald der erste Zahn da ist!
Dabei sollte schon bei Säuglingen der erste Zahn belagfrei gehalten werden. Das kann durch ein Wattestäbchen, einen feuchten Waschlappen oder eine weiche Kinderzahnbürste erreicht werden. Grundsätzlich sollten sich Kinder bis zu einem Alter von 7-9 Jahren nicht alleine und ohne Aufsicht die Zähne putzen. Auch wenn der gute Wille Ihres Sprösslings da ist, es fehlt im Kindesalter noch an Fingerfertigkeit und Geschicklichkeit, und manchmal vergessen die Kinder eine Seite zu putzen, ohne es überhaupt zu merken. Kleinkinder putzen oft ausgiebig und leidenschaftlich Ihre Zunge!
Deswegen raten Zahnärzte, dass Sie die Zähne nach dem Putzen immer noch einmal kontrollieren und dann selber noch nachputzen.
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Welche Zahncreme soll ich für mein Kleinkind benutzen?
Im Prinzip sind eigentlich alle Kinderzahnpasten geeignet. Bei besonderen Zahngegebenheiten empfiehlt Ihnen Ihr Zahnarzt sicherlich gerne eine spezielle Zahnpaste.
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In welchem Alter soll ich mit meinem Kind das erste Mal zum Zahnarzt gehen?
Kinder sollen spätestens 6 Monate nach dem Durchbruch des ersten Zahnes zum Zahnarzt gehen.
Bei dem ersten Termin, der von den Eltern einige Monate nach dem ersten Geburtstag wahrgenommen werden sollte, wird die Zahnentwicklung und Mundgesundheit Ihres Kindes beurteilt. Außerdem können Zunge und Mundschleimhäute beurteilt werden, und sie werden ausführlich über Mundhygiene und Ernährung beraten. Das Kariesrisiko Ihres Kindes sollte bestimmt werden, und wenn in Ihrer Familie Karies häufig vorkommt, kann durch eine Speicheldiagnostik das individuelle Kariesrisiko Ihres Kindes festgestellt werden. Wenn Ihr Kind schon im Kindergarten ist, ist es wichtig regelmäßig zum Zahnarzt zu gehen. Dabei stehen die regelmäßigen Kontrolluntersuchungen und eine gute Mundhygiene im Vordergrund, denn es ist wichtig, dass Ihr Kind nicht das erste Mal zum Zahnarzt kommt, wenn es schon weh tut. Vielmehr soll es sich schon von klein auf an die Untersuchung beim Zahnarzt gewöhnen.
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Der erste Besuch beim Zahnarzt - was erwartet mich und wie soll ich mein Kind am besten darauf vorbereiten?
Ganz wichtig ist die Vorbereitung des Kindes zu Hause. Auf jeden Fall ist eine negative Bezeichnung des Zahnarztes zu vermeiden. Vermeiden sie, dem Kind eventuell eigene negative Erlebnisse mitzuteilen. Achten Sie auch darauf, dass Verwandte oder Geschwister keine "Horror-Stories" erzählen. Wenn es Ihnen selber an guten Erfahrungen beim Zahnarzt fehlt, dann sagen Sie lieber gar nichts! Wörter wie "Bohren, Spritze, Schmerzen" oder selbst " es tut gar nicht weh" sollen Sie vermeiden.
Erzählen Sie Ihrem Kind vielmehr, dass der Zahnarzt sich die Zähne anschauen wird, genau nachzählen wird, wie viele Zähne im Mund vorhanden sind und vielleicht die Zähne putzen wird. Beim ersten Termin wird festgestellt, ob Karies an den Zähnen vorhanden ist, es werden eventuell nötige Röntgenbilder gemacht und ein detaillierter Behandlungsplan aufgestellt.
Sollte sich bei der Kontrolle der Zähne herausstellen, dass ein Zahn dringend behandelt werden muss, tun wir dies, wenn irgend möglich, schon beim ersten Besuch. Während der Behandlung werden dem Kind, wenn notwendig, die Behandlungsschritte und Instrumente, mit denen wir den Zahn putzen, erklärt.
Diese Vorgehensweise hat sich bei vielen, auch sehr ängstlichen Kindern bewährt, und hilft in den meisten Fällen die Angst zu überwinden. Wir sind bemüht alle Behandlungen angstfrei durchzuführen. In seltenen Fällen ist es leider dennoch nicht möglich, eine dringend notwendige Behandlung ganz angstfrei durchzuführen. In diesen speziellen Fällen bedürfen die Kinder in den nächsten Sitzungen verhaltensführender Maßnahmen, um die eventuell auch größer gewordene Angst wieder abzubauen. Wir besprechen nach einer solchen Behandlung mit den Eltern, welche weitere Vorgehensweise sinnvoll und notwendig ist.
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Röntgenbilder - muss das wirklich sein?
Röntgenbilder von den Zähnen und vom Kiefers sind auch für Kinder sinnvoll und wichtig. Der Zahnarzt wird keine Röntgenbilder für Ihr Kind verordnen, wenn es nicht für eine eindeutige Diagnosestellung wichtig ist.
Um die Zahnentwicklung Ihres Kindes beurteilen zu können und um festzustellen, ob alle bleibenden Zähne angelegt sind, ist eine Übersichtsaufnahme vom Kiefer nötig. (auch OPG oder Panorama-Aufnahme genannt). Karies kann oft besser durch kleine Einzelaufnahmen, z.B. Bissflügelaufnahmen dargestellt werden.
Wenn im Mund bei Ihrem Kind schon Karies festgestellt wird, ist es wichtig genau zu diagnostizieren, wie tief die Karies ist. Kinder haben oft keine Schmerzen, auch wenn die Karies schon tief bis in den Nerven vorgedrungen ist. Für die weitere Behandlungsplanung ist es sehr wichtig, zu wissen, ob z.B. eine Nervbehandlung vorgenommen werden muss, oder ob die Karies schon den Zahn von innen ausgehöhlt hat. Kinder im Alter von 4 bis 10 Jahren sind sehr anfällig für Kontaktpunktkaries. Diese versteckte Form von Karies kann vom Zahnarzt im Mund oft nicht entdeckt werden, da diese Flächen der Zähne nicht einzusehen sind.
Auf dem Röntgenbild kann auch initiale Karies zwischen den Zähnen festgestellt werden! Daher ist es wichtig, Röntgenbilder von den Zahnzwischenräumen bei Kindern zu machen, um Karies an den Kontaktpunkten der Zähne festzustellen, bevor es zu einem großen Loch und Zahnschmerzen kommt!
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Kein Amalgam - aber welches Füllungsmaterial soll nun verwendet werden?
International wird empfohlen Kindern bis zum 14 Lebensjahr keine Amalgamfüllungen zu machen. Als Alternative bietet die Industrie eine Reihe von Kunststoffen an, die für das Milchgebiß besonders geeignet sind. Feuchtigkeit am Zahn verhindert bei Kindern manchmal die optimale Verbindung von Kunststoff und Zahn. Sollte bei Ihrem Kind einen Füllung ausfallen, suchen Sie bitte raschest Ihren Zahnarzt auf, damit er diese erneuern kann.
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Warum soll man Milchzähne überhaupt behandeln und nicht herausziehen - die fallen doch eh bald aus...?
Karies an Milchzähnen kann starke Zahnschmerzen verursachen!
Zahnschmerzen können Ihr Kind sehr krank machen. Der Nerv von kariösen Zähnen kann sich entzünden oder absterben. Tote Zähne sind eine Infektionsquelle und können die allgemeine Gesundheit beeinträchtigen. Sie müssen deshalb in vielen Fällen gezogen werden. Die Milch-Backenzähne fallen entgegen dem Glauben mancher Eltern erst zwischen 9 und 11 ½ aus, und sollten daher so lange wie möglich erhalten werden, damit es nicht zu einem Platzverlust oder jahrelanger "Zahnlosigkeit" kommt. Wenn Milchzähne entzündet sind oder frühzeitig gezogen werden müssen, können bei Ihrem Kind folgende Probleme auftreten:
- Gestörte Essgewohnheiten
- Sprachprobleme
- Zahnstellungsfehler ("schiefe Zähne")
- Karies an bleibenden Zähnen
- Gelb oder braun bleibende Zähne
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Ist Karies an Milchzähnen wirklich so ernst?
Eindeutig JA!
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Versiegelungen?
Manche Zähne haben sehr tiefe Fissuren (Furchen auf der Kaufläche). Tiefe und sehr enge Furchen sind schwer bis gar nicht mit einer Zahnbürste zu reinigen. Bei den regelmäßigen Kontrollen, wird Ihr Zahnarzt sich solche Furchen genau anschauen. Sollte ein hohes Kariesrisiko vorhanden sein, oder sich bereits initiale Karies gebildet haben, wird er diese Furchen nach entsprechender Reinigung mit einem speziellen Kunststoff auffüllen (versiegeln), damit Kariesbildung verhindert wird.
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Speicheltestdiagnostik - Damit Ihr Kind kariesfrei und gesund im Mund bleibt!
Liebe Eltern! Durch regelmäßige Vorbeugemaßnahmen schützen Sie Ihr Kind! Der Speicheltest gibt Aufschluss darüber, ob unsere jungen Patienten Karies und/oder Parodontose gefährdet sind. Er sollte insbesondere durchgeführt werden:
bei kariesgefährdeten Eltern 1 Jahr nach umfangreicher Zahnsanierung bei Zahnregulierung mit festsitzender Apparatur bei Auftreten von Säureschäden wenn sich jährlich mehr als eine Karies neu entwickelt
Wichtige Speichelfunktionen:
natürlicher Reinigungseffekt antibakterieller Schutz Neutralisieren von Säuren Regeneration der Zahnhartsubstanz
Aussagekräftige Diagnostik:
Bestimmung der Speichelmenge
- Je mehr Speichel, desto höher der Schutz für die Zähne!
Stärke der Säureneutralisierung
- Je stärker die Säureneutralisierung durch den Speichel, desto weniger Karies!
Einschätzung des bakteriellen Kariesrisikos:
...durch Laktobazillentest: Viele Laktobazillen bedeuten hohen Zuckerkonsum!
...durch Streptokokkus mutans Test: Karies ist eine Infektionskrankheit durch Streptokokkus mutans Bakterien!
Mögliche Therapiemaßnahmen nach Testauswertung:
Steigerung der natürlichen Abwehr, Reduzierung schädlicher Einflüsse, Verminderung krankhafter Bakterien, Planung professioneller vorbeugender Maßnahmen
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Karies - was ist das eigentlich?
Karies oder Zahnfäule ist eine Infektionskrankheit. Die Kariesbakterien werden fast zu 100% von den Eltern auf die Kinder übertragen. Das Vorhandensein dieser Keime allein führt jedoch nicht zur Zerstörung der Zähne. Das Vorhandensein oder nicht Vorhandensein von Zahnfäule ist von einer Reihe von Faktoren abhängig:
- Dem Zahnmaterial
- Der Abwehr gegen Karieskeime
- Der Speichelzusammensetzung
- Der Anzahl der Karieskeime
- Der Aufnahme von Zucker (wobei die Zeitdauer pro Tag entscheidender ist als die Menge)
- Der Mundhygiene
- Der Fluoridaufnahme
Durch gute Mundhygiene, Fluoridgabe und Bekämpfen der Karieskeime mit Chlorhexidinlösung läßt sich Karies auch bei schlechtem Zahnmaterial und schlechter Abwehr zu fast 100% verhindern!
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Flaschenkaries - was ist das eigentlich?
Zerstörte Frontzähne, zerstörte Front und Seitenzähne, Flaschenkaries: Falsches Füttern Ihres Säuglings und des Kleinkindes kann schnell zu massiver Karies führen. Wenn die Karies eine typische Verteilung an Milchzähnen aufweist, nennt man diese spezielle Form der Karies "Flaschenkaries". Andere Bezeichnungen sind z.B. Baby Bottle Tooth Decay (BBTD), Early Childhood Caries (ECC), Zuckertee-Karies, Kinderkaries, usw.
Oft bleiben die ersten Anzeichen dieser frühkindlichen Karies unerkannt, da die ersten Stellen, die von dieser Karies befallen werden oft die palatinalen Flächen (d.h. die dem Gaumen zugewandten Seiten) der oberen Frontzähne sind. Zuerst sind also die oberen Frontzähne betroffen, bald darauf folgen die oberen und unteren ersten Milch-Backenzähne, von dort greift die Karies dann auch schnell auf die anderen Backenzähne über. Kinder, die Ihre Zähne relativ früh bekommen haben, können schon mit 16 Monaten so zerstörte Frontzähne haben, dass es zu Abszessbildung mit erheblichen Schmerzen kommen kann!! Flaschenkaries ist eine aggressive, sich schnell ausbreitende Form der Karies. Frühes Erkennen und Behandlung sind sehr wichtig! Verschiedene Faktoren spielen bei der Entstehung von Flaschenkaries eine Rolle:
- Zähne müssen im Mund des Kindes vorhanden sein
- Bakterien müssen vorhanden sein, die oft auch von der Mutter übertragen werden können
- Ein Substrat (Kohlenhydrate, Zucker, Nahrung) muss vorhanden sein
- Die Karies braucht eine gewisse Zeit sich zu entwickeln.
- Die Kombination all dieser Faktoren führt zu einem massiven Befall der Zähne mit Karies.
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Wie kann ich Flaschenkaries bei meinem Kind verhindern?
Bringen Sie Ihr Kind mit Liebe ins Bett, nicht mit einer Flasche.
Diese faulen Zähne sind nicht durch zu viele Süßigkeiten entstanden.Sie wurden dadurch verursacht, dass das Kind regelmäßig mit einer Flasche ins Bett gebracht wurde, die Milch oder ein süßes Getränk enthielt. Flaschenkaries kann entstehen, wenn das Kind mit einer Flasche einschläft oder nachts daraus trinkt. Oder wenn das Kind tagsüber über mehrere Stunden aus der Flasche trinkt.Achtung: Beinahe jede Art von Flaschen-Getränk kann dazu führen, dass die Zähne Ihres Kindes durch Karies zerstört werden:
- Kuhmilch und Muttermilch-Ersatznahrung
- Gesüßter Tee oder Kinder-Instant-Tee (auch sogenannte nicht gesüßten Tees enthalten Fruchtzucker!!!)
- Säfte, auch mit Wasser verdünnt! Apfelsaft-gespritzt!
- Jedes andere zuckerhaltige Getränk
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Wie kann ich die Zähne meines Kindes schützen?
Wenn Sie eine Flasche verwenden wollen, sollten Sie dies nur zu den Mahlzeiten tun. Bleiben Sie bei Ihrem Kind, während es aus der Flasche trinkt. Bringen Sie Ihr Kind nicht mit einer Flasche ins Bett. (Zur schrittweisen Entwöhnung kann evtl. kurzfristig Wasser anstelle anderer Getränke gegeben werden.) Reinigen Sie die Zähne Ihres Kindes zweimal täglich mit einem sauberen Tüchlein (am besten aus Verbandgaze) oder einer weichen Zahnbürste. Bieten Sie Ihrem Kind eine Tasse an, sobald es selbst aufrecht sitzen kann. Wenn Ihr Kind ein Jahr alt ist, sollte es keine Flasche mehr bekommen! Fragen Sie Ihren Zahnarzt oder Kinderarzt / Hausarzt nach Fluorid für Ihr Kind. Fluorid kann beim Schutz der Zähne vor Karies helfen.
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Zahnfreundliche Ernährung - Bewußt essen für gesunde Zähne!
Liebe Eltern
Ernährungs- und Trinkgewohnheiten haben großen Einfluß auf die Gesundheit der Zähne und des Zahnfleischs Ihres Kindes. Je gesünder sich die Kleinen ernähren, desto geringer ist das Kariesrisiko. Häufig werden Nahrungsmittel jedoch falsch eingeschätzt. So gefährden z.B. auch einige Vollwertkostprodukte die Zahnsubstanz. Im Rahmen unserer Ernährungsberatung kann der Zahnarzt helfen, die Mundgesundheit Ihres Kindes aufrechtzuerhalten.
Ernährungstipps und -tricks:
Täglich mindestens:
- 1 warme Mahlzeit
- 1 Glas Milch
- 2 Stücke Obst
- 3 Portionen Gemüse
- 1 Scheibe Vollkornbrot
- 0,5 L Wasser/10 kg Körpergewicht
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Wertvolle Tipps:
- möglichst wenig Süßigkeiten
- lieber einmal viele Süßigkeiten, als den ganzen Tag über naschen
- keine Säfte oder süßen Getränke außerhalb der Hauptmahlzeiten
- Getreide, Kartoffeln, Gemüse und Obst sollten Hauptnahrungsmittel sein
- Vollkornmehl statt Weißmehl verwenden
- kräftiges Würzen mit Kräutern wirkt speichelanregend
- kauintensive Nahrungsmittel (z.B. Rohkost) wirken speichelanregend
- Zahnpflegekaugummis nach dem Essen vermindern kariesbildende Säuren
- Achtung! Auch salzige Nahrung (z.B. Ketchup) kann Zucker enthalten